Meine persönliche Meinung zur SRA-Sitzung am 10.2.2002

Regelfragen, umstrittene Entscheidungen und alles weitere zum Thema Schiedsrichter wird hier behandelt.
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Karsten Lentge
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Beitrag von Karsten Lentge »

Liebe DBV-Gemeinde,


ich möchte hier vorweg anmerken, dass der nachfolgende Text meine freie Meinungsäußerung ist.
Das heißt, dass er nicht objektiv, nicht richtig und nicht vollständig sein muss, aber sein könnte.

Es geht mir um eine Darstellung des Ablaufs und des Inhalts der Sitzung des Schiedsrichter-Ausschusses des DBV (SRA) in Mainz am Sonntag, 10. Februar 2002. In meinem bisherigen Baseballleben habe ich mich selten so gedemütigt und schlecht behandelt gefühlt, wie bei dieser Sitzung.

i) Ich war als Vertreter für den Schiedsrichterobmann des BWBSV, Robert Schöpfer, bei der genannten Sitzung. Gleich zu Beginn der Sitzung teilten mir der Vorsitzende des SRA, Ernst Dahm, und der Generalsekretär des DBV, Dirk Brennecke, mit, dass ich laut Ihrer Meinung nicht vertretungsberechtigt sei. Hierfür müsste ich die Unterschrift eines Präsidiumsmitglieds des BWBSV vorweisen können. Dies hätte man am Samstag auch den Landesverbänden (hier BWBSV und NBSV) per Mail mitgeteilt, so Herr Brennecke. Auf die Frage, wo diese Regelung stünde und ich sie nachlesen könnte, konnte Herr Brennecke jedoch keine Antwort geben.

Meine Frage lautet, ob die Geschäftsstelle des DBV alles getan hat, um den beiden Landesverbänden die Teilnahme an oben genannter Sitzung zu ermöglichen? Ist es Aufgabe der Geschäftsstellenmitarbeiter (auch Geschäftsführer Arnd Wiedmaier war anwesend), die Teilnahme zu verhindern? Ein Anruf, statt einer Mail, hätte sicher das Problem, wenn es überhaupt eines gibt, beheben können. Warum schreibt man lediglich die Geschäftsstellen der Landesverbände an und nicht die Teilnehmer zumindest zusätzlich? [Vielleicht weil ich gemerkt hätte, worauf es hinaus läuft?] Wo steht die Regelung, dass sich eine legitimierte Person nur vertreten lassen darf, wenn das Präsidium hierfür zeichnet?

Ich fahre 450 Kilometer, um sogleich gesagt zu bekommen, dass ich nicht hätte zu kommen brauchen. Warum informiert man mich nicht vorher? Möchte man meine Teilnahme verhindern? Und hätte man gut recherchiert, dann wäre sofort klar gewesen, dass Robert Schöpfer als Vizepräsident Medien und Marketing sehr wohl Mitglied des Präsidiums ist. Man hätte mich somit niemals ausschließen dürfen.

Sollte sich herausstellen, dass es keine Regelung gibt, die das Vorgehen Herrn Brenneckes deckt, erwarte ich eine Entschuldigung bzw. Schritte des Präsidiums des DBV, die eigenmächtiges Vorgehen des Generalsekretärs, welches nicht gedeckt ist, verhindern. Dieses sollte Herrn Brennecke, der erst seit 5 Wochen für den DBV arbeitet, auch klar gemacht werden.


ii) Für das letzte Wochenende waren 2 Veranstaltungen des SRA vorgesehen. Für Samstag war ein "Workshop" geplant, dessen Ergebnisse in die offizielle Sitzung des SRA am Sonntag einfließen sollten. Dieser Workshop wurde am Freitag um 21.30 durch den Vorsitzenden des SRA abgesagt, weil der vorgesehene Moderator, Niema Mobascheri, aus persönlichen Gründen nicht könne. [Niema Mobascheri war am Sonntag als Vertreter des HBSV-Schiedsrichterobmanns, Kai Salewski, bei der Sitzung des SRA anwesend.]
In einem Telefongespräch mit Ernst Dahm in KW 6, hatte er mir schon vorab mitgeteilt, dass er den Workshop wolle ausfallen lassen. "Er hätte keine Lust, mit Michael Sucker und mir am Tisch zu sitzen und ihm passten unsere Anträge nicht." Vielmehr "wolle er eine Grundsatzdiskussion führen, inwieweit sich Personen [ich nehme an, dass er Michael Sucker und mich meint] einmischen dürften, die [seiner Meinung nach] dass ganze Jahr über nichts für das Schiedsrichterwesen tun." Daher kam die Absage des Workshops für mich nicht mehr überraschend.

Ich stelle die Frage, ob die Entwicklung des Schiedsrichterwesens rein von der Anwesenheit eines Moderators abhängt, ob nicht vielmehr Sacharbeit trotzdem möglich ist?


iii) Was hat die Sitzung des SRA am Sonntag gebracht?
Wie viel Sacharbeit und was genau wurde beschlossen, erarbeitet oder in Auftrag gegeben?
Ein Blick auf die Tagesordnung verrät viel:
TOP 1. Genehmigung des Protokolls [der Sitzung des SRA] vom 28.10.2001
TOP 2. Bericht Vorsitzender
TOP 3. Anträge[,] welche sich aus dem Maßnahmenplan ergeben [Der Maßnahmenplan hätte bei dem geplanten Workshop erarbeitet werden sollen]
TOP 4. Anträge [eingegangen 26- 3x BSV-NRW, 6x BWBSV, 17x NBSV]
TOP 5. Sonstiges

- zu TOP 1. - Angemerkt wurde, dass Protokolle der Sitzungen des DBV nach 4 Wochen den Landesverbänden zuzustellen sind. Weiterhin fehlte des genannten Protokoll das Datum, eine Unterschrift (des Protokollführers) und die Anlagen, auf welcher zum Teil verwiesen wurde. Hierdurch war das Protokoll nicht nur nicht in Ordnung, sondern auch nicht nachvollziehbar. Beschlossen wurde (20 zu 2 bei 4 Enthaltungen), dass das Protokoll um die oben genannten Punkte zu ändern sei und es dann angenommen wäre.

Wie kann ein Protokoll angenommen werden, dass noch gar nicht vorliegt? Ist durch solche Protokollführung Raum für Manipulationen?

- zu TOP 2. - Leider war ich ausgeschlossen, daher kann ich hierzu nicht viel sagen. Wo waren aber z.B. die stellvertretenden Ausschussvorsitzenden, ihre Berichte und die Aussprache darüber? Ich möchte schon wissen, was die gewählten Vertreter gemacht haben?

- zu TOP 3. - Dieser Tagesordnungspunkt entfiel, da der Workshop abgesagt worden war.
Die Unterlagen, die Michael Sucker für den Workshop vorbereitet hatte, etwa Ideen zu einer Schiedsrichterentwicklung (Umpire Developement), Kriterien für Schiedsrichter-Einteilung und Weiteres, sind von ihm abgegeben worden, um sie mit dem Protokoll den Landesverbänden und ihren Schiedsrichterobleuten zu schicken.

- zu TOP 4. - Ich erspare euch das erneute Aufzählen (bitte seht DBV-Forum oder offizielles Protokoll der SRA-Sitzung). Wichtig ist mir jedoch, dass von Seiten des Vorsitzenden kein einziges Thema beantragt war. Vielmehr waren es vor Allem die Kollegen, die man ausgeschlossen hatte, die Anträge eingebracht haben. Was hat man also beraten, beschließen, beauftragen wollen?

- zu TOP 5. - Es gab noch einen kurzen Gedankenaustausch, ohne das es zu konkreten Ergebnissen kam. Angesprochen wurden unter anderem, dass es eine neue DBV-Seiten geben solle und das hierfür mehr Mitarbeit seitens der Schiedsrichter gewünscht sei. Weiterhin war es Thema, dass einige Abläufe durch EDV-Einsatz vereinfacht bzw. beschleunigt werden sollen, auch um Fehler zu vermeiden. Durch mich wurde angeregt, dass im Zuge dieses vermehrten EDV-Einsatzes, aber auch ohne diesen, eine engere Kooperation und bessere Koordination von Lehrgangsmaßnahmen seitens der Landesverbände erreicht werden solle.


Zurück zu meiner Ausgangsfrage. Was tut der SRA, was tut der Vorsitzende des Ausschusses, um das Schiedsrichterwesen "voran" zu bringen? Haben wir wirklich einen Status quo erreicht, dass wir "nichts mehr zu tun haben?"

Es ist meine Meinung und dazu stehe ich, dass der SRA ein Gremium ist, welches nicht den Interessen der Landesverbände dient, sondern sich (nicht bloß vorrangig, sondern fast ausschließlich) um die Interessen der A-Lizenz-Schiedsrichter kümmert. Es wird keine sachbezogene, sondern nach persönlichen Interessen motivierte Arbeit (oder Politik?) gemacht. Kritische Fragen oder Anträge, wobei schon kritisch diskussionswürdig ist sowie missliebige Personen sollen, nein werden gehindert. Recht wird genau so gebeugt, wie man es gerade braucht.

Der SRA des DBV ist zu einer Lobby-Vertretung geworden, welche sich scheinbar nicht mehr an die in meinem Verständnis hoch zu haltenden Grund"thesen" demokratischer Gesellschaften "Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität" zu halten gedenkt.


Viele liebe Grüße

Karsten Lentge

(Vertreter des BWBSV bei der Sitzung des DBV-Schiedsrichter-Ausschusses in Mainz, 10. Februar 2002)


P.S.: Die "besondere Behandlung", welche mir bei der Sitzung zu Teil wurde und die "bissigen" und herabwürdigenden" Kommentare sowie Mimik und Gestik des Vorsitzenden des SRA, haben mich erneut nachdenken lassen, ob ich in solch einem Sportverband sein möchte. Will ich mir aber mein liebstes Hobby (Baseball, Umpiring) nehmen lassen? Am meisten aber ärgere ich mich aber darüber, dass ich mich ärgere und mich "so" behandeln lassen muss.


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