Hallo matingly,
vorneweg, damit du diesen Post einordnen kannst: Ich spiele in Gauting, allerdings nicht in der Landesklasse und war auch bei dem Spiel gegen Landsberg nicht vor Ort. Ich kenne aber trotzdem die vereinsinternen Hintergründe.
Punkt 1: Danke, dass dir das Thema wichtig genug ist, um einen Forums-Account anzulegen und deinen Unmut über die Situation rauszulassen. Den Ton finde ich allerdings unangebracht. Was bei dem von dir zitierten Recht auf Meinungsfreiheit gerne mal vergessen wird, ist, dass es dich nicht dazu berechtigt dabei Personen (oder Vereine) zu beleidigen und Unwahrheiten zu verbreiten.
Punkt 2: Du bildest dir deine Meinung rein anhand der Kenntnisse, die du wahrnimmst und verbreitest alle darauf basierenden Annahmen hier als absolut geltende Wahrheit. Wenn dann der Kollege (oder die Kollegin) fuerboeck dir versucht zu erklären, was aus seiner Sicht passiert ist, schießt du seine Meinung mit dünnen Argumenten ab und versuchst nicht mal darauf einzugehen. Ein Recht auf Meinungsfreiheit ist auch ein Recht, seine Meinung ändern zu dürfen.
Punkt 3: Ich freu mich schon auf dein Konzept auf der nächsten BBSV-Versammlung, wie man den Spielbetrieb der Landesklasse und damit den Baseball in Deutschland retten kann. Das wäre deutlich zielführender als ein Forumsbeitrag.
Punkt 4ff.: Schauen wir uns das ganze mal genauer an. Achtung, das ist jetzt meine Meinung zu dem Thema:
matingly hat geschrieben: ↑30.06.2019, 18:20
was ist eigentlich Sinn und Zweck der Landesklasse?
Ich hätte gedacht, dass der Sinn und Zweck der Landesklasse ist, neue Spieler aufzubauen und an die Baseballliga heranzuführen.
Das ist eine sehr gute Frage. DVO und BuSpO sagen dazu... garnichts. Sicher ist schonmal, dass sie nicht dafür da ist, Spieler an die Baseballliga heranzuführen, weil sie selbst bereits eine Baseballliga ist. Für den Rest müssen wir zwischen den Zeilen lesen. Die Landesklasse ist eine Liga im Herren-Spielbetrieb, mit minimalen Einstiegshürden für Vereine, minimalem Zeitaufwand für die Spieler und keinerlei sportlicher Relevanz der Ergebnisse, weil es keinen Auf- oder Abstieg gibt.
Das macht die Liga attraktiv für kleine Vereine, neue/unerfahrene Spieler und "Ehemalige", die kürzertreten wollen. Das ist aber nicht zwangsläufig so. Es gibt auch genug Spieler die einfach nur möglichst viel Baseball spielen wollen und denen dabei die Liga egal ist, oder die dann Positionen spielen, die sie in höheren Mannschaften nicht spielen.
matingly hat geschrieben: ↑30.06.2019, 18:20
Auch junge Pitcher sollen das Pitchen im Ligabetrieb "erkunden" und lernen.
Meiner Meinung nach sollte am Spieltag das im Training erlernte angewandt werden. Wenn du erst im Spiel Pitchen lernst, hast du auf dem Mound nichts verloren. Ich bin mir sicher, der Landsberger Pitcher hätte viel lieber unter der Woche im Training im Bullpen "gelernt", dass es keine gute Idee ist 7 Walks und 9 Runs im ersten Halb-Inning zuzulassen, noch bevor der übermächtige Bundesliga-Pitcher aus dem anderen Team überhaupt den Mound betreten hat.
matingly hat geschrieben: ↑30.06.2019, 18:20
Gauting setzte einen Bundesliga-Pitcher ein.
Absolut korrekt und ich stimme dir zu, dass es keinen Spaß macht, gegen einen Gegner zu spielen, wo es einen solchen Leistungsunterschied gibt. Das hat aber nichts damit zu tun, dass jemand auch noch in einer anderen Liga spielt. Es gibt auch immer zwei Wege wie man mit der Situation umgehen kann. Entweder man gibt sich auf oder man versucht alles im Rahmen seiner Möglichkeiten, um den größtmöglichen Nutzen aus der Situation zu ziehen. Man lernt immer mehr, wenn man besseren Spielern zuschaut, als schlechteren. Ich bin mir sicher, dass jeder Landsberger Schlagmann mehr aus der Erfahrung mitgenommen hat, als die Gautinger Schlagleute in ihren At-Bats. Ich kenne auch wenig erfahrene und gute Spieler, bei denen man nicht nach dem Spiel hingehen kann, um sich ein paar Tips geben zu lassen, was er denn so gemacht hat, um auf das Niveau zu kommen. Der Erfahrungsaustausch zwischen Vereinen ist sowieso viel zu niedrig und insbesondere in den Ligen, wo es keine Konkurrenz-Situationen um Auf- und Abstieg gibt, sollte viel mehr miteinander gesprochen werden.
matingly hat geschrieben: ↑30.06.2019, 18:20
Auch die Baldhamer trauten Ihren Nachwuchspitchern nix zu und ließen mehrere Pitcher aus ihren höheren Ligen pitchen.
matingly hat geschrieben: ↑30.06.2019, 21:14
Pech gehabt Mister Fuerboeck,
ich weiß allein von 3 Spielern, die ihre Metall Baseball-Schuhe in normale Turnschuhe tauschen mussten.
Deine Antwort ist leider eine Themaverfehlung.
Dazu hat fuerboeck bereits alles gesagt, was es zu sagen gibt. Nur weil jemand Metal-Cleats besitzt ist er noch lang kein Bundesliga-Pitcher. Wenn dann von außen betrachtet so jemand schnell wirft, sieht es natürlich unfair aus, ist aber nicht mehr oder weniger fair, als wie wenn ein regulärer Landesklasse Spieler zufällig auch Talent hat und schnell wirft.
matingly hat geschrieben: ↑30.06.2019, 18:20
Folge davon war, dass die Neulinge(Anfänger) nicht nur ein schlechtes Bild von unserem, doch rückgängigen, Sport erleben mussten, sondern bekamen mit, wie unfair und unsportlich es zu geht.
Im Gegensatz dazu, haben die Neulinge aber auch ein Bild davon, was mit genug Zeit und Trainingsaufwand erreichbar ist. Sportlich unfair wäre es nur dann, wenn man sich dadurch irgendwie einen Wettbewerbsvorteil holt. Da es in der Landesklasse aber keinen Wettbewerb gibt, ist der Punkt müßig.
matingly hat geschrieben: ↑30.06.2019, 18:20
Fairness ist angesagt, auch den Kindern gegenüber, die den Sport betreiben möchten.
Ich bin auch ein großer Freund von Fairness, aber das Thema Kinder hat in einer Diskussion über eine Herren-Liga nichts verloren. Dafür gibt es Nachwuchsligen.
matingly hat geschrieben: ↑30.06.2019, 21:47
Nachwuchspitcher sollten in der Landesklasse lernen können. Und nicht wie in Gauting und Baldham "geschont" werden.
Vor dem Spiel habe ich einen Nachwuchspitcher bei Baldham gesehen, der gerade Pitching geübt hat. (Viele Tatoos)
Warum hat der nicht gepitcht?
Du hast den Sinn der Landesklasse nicht verstanden und mit deinen Aussagen machst du es nicht besser.
Solche Sätze regen mich auf und würden mich dazu veranlassen, niemals einen Nachwuchspitcher in deine Verantwortung zu geben. Als Coach einer Mannschaft hab ich die Verantwortung, Spieler nur so einzusetzen, dass ich sie dabei nicht gefährde. Du hast keinerlei Wissen zu den Überlegungen, die darin eingeflossen sind, warum jemand pitcht und warum nicht, aber du verlangst, dass ein vermeintlich schlechterer Pitcher eingesetzt wird und er auf keinen Fall geschont wird. Mit welchem Zweck? Damit ein 23:1 Spiel dann 23:22 ausgeht?
matingly hat geschrieben: ↑01.07.2019, 08:32
Verteidige nur das Verhalten deines Vereines, dass ist immer das Einfachste.
Die eigentliche Problematik wird weg geschoben.
Natürlich ist das das Einfachste. Ich hab ja dazu auch die meisten Informationen und kann mir deshalb das kompletteste Bild machen.
matingly hat geschrieben: ↑01.07.2019, 08:32
Stattdessen lässt man Pitcher ran, die eigentlich ihr Niveau in der Landesklasse verschlechtern.
Nach meiner Erfahrung läuft es genau andersrum. Ein Pitcher wird nicht schlechter, nur weil er zu schlechten Battern wirft, aber je besser der Pitcher, desto mehr Lerneffekt für den Schlagmann. In der Bundesliga gibt es ja auch ein Spiel, in dem (vermeintlich bessere) ausländische Pitcher eingesetzt werden dürfen, um das Niveau der Schlagleute für den internationalen Vergleich anzuheben.
matingly hat geschrieben: ↑01.07.2019, 08:32
Und die Neulinge verlieren die Lust.
Ich kann dir aber garantieren, wenn einer der Neulinge es geschafft hätte, einen Hit zu erzielen dann wäre das eine Geschichte, die der Spieler die nächsten zehn Jahre noch erzählt. "Weißt du noch, damals, als ich als einziger einen Hit gegen den Bundesliga-Pitcher hatte?". Das sind Chancen, die hat man nicht oft im Leben. Vielleicht kann ja einer der betroffenen Neulinge hier seine Meinung dazu geben?
matingly hat geschrieben: ↑01.07.2019, 08:32
Aber Baldham hat einen neuen Platz und viele Mitglieder.
Das sind halt die Nebenwirkungen von guter Vereins-Verwaltungsarbeit und Nachwuchsarbeit. Das hat überhaupt nichts mit dem sportlichen Erfolg in der Landesklasse zu tun.
matingly hat geschrieben: ↑01.07.2019, 08:32
Warum soll ein Verein wie Baldham oder Gauting nur annähernd daran denken, wie kleinere Vereine überleben sollen mit so einem
unnötigen unfairen Verhalten.
Wenn zwei Niederlagen in der Landesklasse bedeuten, dass Spieler aufhören und der Verein zugrunde geht, dann ja. Schuldig. Dann stimmt aber auch definitiv was an der Erwartungshaltung nicht.
matingly hat geschrieben: ↑01.07.2019, 08:32
Lasst Landesklasse für den Aufbau motivierter neuer Spieler und nicht für das EGO von "Profi"-Pitchern, welche auch mal gewinnen möchten.
Wir bleiben dabei: Das ist unsportlich, was hier gemacht und erlaubt wird.
Wenn der deutsche Baseballverband nicht dementsprechend reagiert, dann sehe ich schwarz für die neuen und kleinen Vereine.
Aber das dürfte euch ja nicht interessieren.
Was der DBV mit der Durchführung der Landesklasse in Bayern zu tun hat, erschließt sich mir nicht unbedingt, aber der Rest ist schlicht und einfach falsch. Ich kann dir gerne alle Überlegungen und Umstände nennen, warum an dem Tag ein Bundesliga-Pitcher in der Landesklasse gepitcht hat:
- Der Spieler ist in der unteren Liga gemeldet, weil er gerne und oft spielt und sich dort gerne zusätzliche At-Bats holt. Immer wenn es genug "echte" Landesklasse Spieler zu den Spieltagen waren, hat er nicht mitgespielt.
- Der Spieltermin lag in den Schulferien und Gauting ist mit genau 9 Spielern angetreten. Für viele ist der Termin nur mit sehr viel Aufwand warzunehmen gewesen und sie sind nicht bereit, diesen Aufwand für ein Spiel in Unterzahl zu betreiben. Ich kann also mit Sicherheit sagen, dass ohne die Unterstützung aus der Bundesliga das Spiel garnicht stattgefunden hätte. Das wäre dann für absolut alle der schlechtest-mögliche Fall gewesen. Niemand hätte was gelernt und der Abschreckungs-Effekt ist noch viel größer. Die Liga macht wenig genug Spiele, dass man wenigstens dann auch alle spielen sollte.
- Von diesen 9 Spielern war kein Pitcher dabei, der nicht verletzt war, der einzige Catcher war oder in den letzten Wochen trainieren konnte, so dass es niemanden anderen gab, der sinnvoll und ohne Verletzungsrisiko hätte pitchen können.
- Die Bundesliga-Mannschaft war über zwei Wochenenden spielfrei, so dass es eine gute Möglichkeit war, im Pitching-Rythmus zu bleiben.
- Wir hatten in der Bundesliga-Mannschaft drei Catcher-Ausfälle zu verzeichnen, so dass klar war, dass unser Landesklasse-Catcher in der Bundesliga ran musste. Er hatte aber diesen Pitcher noch nie in einem Spiel gecatcht. Hier hat sich also eine Möglichkeit geboten, dies in einer Spiel-Situation zu üben. Wir haben also die Liga genau so genutzt, wie du es gerne hättest, nur halt nicht für's Pitching, sondern für's Catching.
Wenn irgendeiner dieser Punkte nicht zugetroffen hätte, dann wäre da ein "liga-gerechter" Pitcher gestanden und das aus genau den von dir aufgeführten Punkten.
Wenn du also wirklich der Meinung bist, dass es für den Landesklasse-Baseball besser ist, dass Spiele ausfallen und jeder immer nur gegen Pitching antritt das gut genug ist, um 15-20 Punkte pro Spiel abzugeben, dann wünsch ich dir viel Spaß in dieser Liga. Ich würde dann woanders melden.
Schönen Gruß aus Gauting,
Beni
P.S.:
@Markus: Ich stimm dir in allen Punkten zu.