Hi Karsten
Du hast ja noch mehr geschrieben

als ich. Wahnsinn! RESPEKT!!!
Als erstes sollte ich mal sagen, wieso ich für einen semiprofessionellen Pressesprecher

bin, der auch entsprechend entlohnt werden sollte (mindestens soviel wie ein Übungsleiter):
1. Ich gehe von einer Spiralwirkung aus, die sich im positiven immer mehr selbst verstärkt, aber im negativen als Teufelskreis

wirkt. Siehe Fußball: ran im TV/ Stars werden geschaffen/ öffentliches Interesse steigt/ Sponsoren steigen ein/ mehr Nachfrage/ mehr Spiele/ mehr Fußball im TV......
2. Um jedoch den negativen Teufelskreis

(wenig Manpower, weil zu wenig aktive Baseballer/ wenig Nachwuchs/ wenig Qualitätsverbesserung des deutschen Baseballs/ wenig öffentliches Interesse/ keine Sponsoren/ kein Geld für Funktionärsarbeit wie z.B. Pressesprecher .....) zu brechen sollten wir flächendeckend Infokampagnen starten. Ich sehe wirklich keinen anderen Weg.
3. Daraus folgt: Wir müssen den Vereinen
a) die Infos für die Vorgehensweise an die Hand geben (z.B. Seminare, Workshops)
b) Anreize schaffen (ähnlich dem Vereinsbildungsplan oder der Jugendförderung -> als Belohnung einen gewissen Geldbetrag

für die aktivsten Vereine auszahlen in Abhängigkeit der Mitgliederzahl o.ä.)
c) Strafen einziehen, wenn nix oder wenig getan wird (wie bei schlechtem Scoring oder ungenügenden Platzverhältnissen -> auch ligaabhängig, die in höheren Ligen müssen mehr tun)
d) Das ganze nicht zu sehr überladen, damit die Leute noch durchsteigen

4. Wir müssen irgendwo ansetzen, um diesen Teufelskreis zu brechen. Wir kriegen aber weder Nachwuchsspieler in die Vereine/ mehr Zuschauer/ mehr Sponsoren/ mehr Platz in den Medien, wenn man nix von uns hört...
Jetzt aber meine Antwort zu Deiner Antwort auf meine Antwort zu Deiner Frage, was wir falsch machen:
DBV/ VEREINE:
Du hast vollkommen recht, dass sowohl von Vereinsseite, wie von den Verbänden gleichsam unser Problem des öffentlichen Desinteresses angegangen werden muss. Ich habe ja auch niemandem einen Vorwurf gemacht, denn als ehemaliger Gautinger (1. Mannschaft in der 2. BL mit über 100 Mitgliedern) und ehemaliger Eichstätter (BZL mit ca. 30 Mitglieder) kenne ich die Problematik in den Vereinen. Die Eichstätter haben sich jetzt sogar leider vom Spielbetrieb zurückgezogen;

es wäre also fatal, anzunehmen, dass sich bei denen einer in Halbtagsjob-Manier in die Pressearbeit stürzt.
Es fehlt, genau wie Du sagst die Manpower. Aber wieso fehlt sie? Neben der Arbeit im Öffentlichkeitsbereich, die sehr viel Disziplin erfordert gibt’s keine Anreize (auch incl. Strafen). Es fehlt aber auch die Betonung der Wichtigkeit dieses Problems von Verbandsseite aus. Es müssten ebenfalls im Rahmen eines Gesamtkonzeptes noch mehr Angebote (Seminare, Videokassette mit den wichtigsten Dingen o.ä.) geben. Deswegen bin ich für ein Konzept in der Art, wie ich es oben beschrieben habe.
NEGATIVE BERICHTERSTATTUNG:
... bin ich Deiner Meinung. Natürlich muss sowohl über Siege, wie über Niederlagen berichtet werden.
Das hindert aber nicht daran, in den Presseberichten einen gewissen Starstaus (der besten Spieler im Team) zu fördern. Den Leuten, die den Bericht letztlich in der Zeitung lesen, soll das Gefühl vermittelt werden, dass ihre „Stars“ besonders toll sind (und zwar innerhalb der Grenzen die sie kennen). Es ist dann auch egal, ob es sich um BZL, BYL oder BL handelt. Die Konsumenten steigen auf einem bestimmten Level ein und vergleichen dann auf genau diesem Level, das sie gewohnt sind. Wenn es zu einer Qualitätsverbesserung kommt – z.B. Aufstieg

– ist das gut, aber nicht unbedingt notwendig (ich bin vor einem halben Jahr nach Tübingen gezogen; die Fußballfans hier würden nie auf die Idee kommen, es den Spielern des VfB übel zu nehmen, wenn sie keinen internationalen Wettbewerb erreichen -> in München undenkbar).
LEITFADEN:
Ich denke schon, dass ein allgemeingültiger Leitfaden erstellt werden kann. Darin müssten die wichtigsten Punkte geregelt werden wie z.B. eine optimale Berichterstattung aus sieht. (Bsp.: Vorbericht mit Foto und Mannschaftsaufstellung 2-3 Tage vor dem Spiel/ Nachbericht noch am gleichen Tag mit den Spielern, die gepunktet haben) -> das alles müsste halt ausgearbeitet werden und knapp niedergeschrieben werden (ich denke, dass alles auf 2-3 Seiten gepackt werden kann).
Zur Umsetzung der Leitlinien sollten die Vereine ihre Berichte zusätzlich in einem speziellen Forum veröffentlichen. Der PRESSEOBMANN

(des BBSV) kann dann nachvollziehen, ob die Mindeststandards eingehalten werden, diese auswerten und evtl. Strafen verhängen. Neben dem betriebenen Aufwand kann der Erfolg mit in die endgültige Bewertung einfließen (die Vereine werden somit angehalten einen eigenen Presseordner anzulegen, den sie auch als Bewerbungsgrundlage bei Sponsoren einsetzen können).
... Ich hör damit jetzt lieber auf, denn hier rede ich von einer Stelle, die wahrscheinlich niemals von Verbandsseite aus geschaffen werden kann; und unentgeltlich wird das niemand tun.
REGIONALE UNTERSCHIEDE/ KOOPERATIONSBEREITSCHAFT DER MEDIEN:
Mit viel Engagement kommt man sehr weit. In meinem ersten Erguss habe ich ja schon aufgezählt, wo die Indians im Münchner Medienraum überall vertreten waren.
DESINTERESSE/ UNBEKANNT:
Du hast recht: Das Medieninteresse

ist in der Nähe des Nullpunktes. Das muss aber nicht heißen, dass wir keine Chance haben. Wir sollten genau diesen Punkt zu unserem Vorteil nutzen: Es gibt immer wieder Umfragen, die belegen, dass Baseball bei den Jugendlichen in Deutschland zu den Top 5 in der Beliebtheitsskala gehört. Das hängt sicherlich mit dem exotischen und unbekannten zusammen – die Kids können vielleicht so einer angestrebten „Individualität“ näher kommen. Gerade weil man nix von uns hört, glaubt jeder Laie, er sei etwas besonderes, wenn er sich das Label „Baseball“ anheftet. Genau das sollten wir uns in der Öffentlichkeitsarbeit zu nutzen machen: zum einen den Medienvertretern von dem schlummernden Potential erzählen (zusammen mit den Umfrageergebnissen) und zum anderen entschlossener und engagierter die Zwerge in die Vereine holen. Dabei würde ich hauptsächlich die Grundschulen ins Visier nehmen. Die älteren Kids sind meist schon vereinsmäßig gebunden, haben viel mit der Schule zu tun oder sind wegen der Pubertät nicht willig sich auf das Vereinsleben einzulassen.
INFORMATIONSOVERLOAD/ SEILSCHAFTEN:
1. Info-overload: kein Problem,

macht doch mit: hängt auffällige Plakate an markanten Punkten auf, verteilt 1000sende von Handzetteln (jedes Mitglied soll 50 verteilen, wie viele Mitglieder habt ihr?), macht Briefkastenaktionen oder lasst in der Regionalzeitung z.B. 1 mal im Monat ein Werbeblatt von Euch als Beilage veröffentlichen....
2. Leider bekommt man, wie Du sagst sehr schwer einen Fuß in die Tür, gerade im Stadtgebiet München. Zum Teil kennen sich die verantwortlichen Redakteure und ihre „Zulieferer“ schon viele Jahre. Alt bewährtes lässt sich wirklich sehr schwer verdrängen. Ich würde mich in einem persönlichen Gespräch den verantwortlichen vorstellen,

ihnen eine Infomappe und eine kleine Aufmerksamkeit in die Hand drücken und ihnen meine Kooperationsbereitschaft signalisieren. Ich würde das Angebot machen, ihnen in den Presseverteiler aufzunehmen (der dann aber auch kontinuierlich laufen muss) -> das wollen sie dann schon meistens.
KARSTEN: "Aufgepäppelt werden kann die Resonanz natürlich durch Aktionen, Turniere, Feste etc. Nur, kosten die auch wieder Geld und, wenn der Verein nicht einmal eine Art Pressesprecher stellen kann, wer soll a)den Event organisieren und b)eine ordentliche Berichterstattung gewährleisten ?"
Da hast Du recht.... eine Folge des Teufelskreises....
PRESSESPRECHER

WIE EINEN ÜBUNGSLEITER BEZAHLEN:
Ich sehe das Hauptproblem im juristischen Bereich. Die Pressesprecher anderer Sportarten werden - so weit ich weiß - auch nicht gefördert. Da müsste man für Baseball einen Sonderstatus schaffen, ich glaube nicht, dass das möglich ist.
Auf der anderen Seite muss von Verbandsseite eine Stelle geschaffen werden, die auch dementsprechend bezahlt wird. Da kenne ich mich nicht aus, ich weiß nur, dass der DBV vor 5 Jahren ein paar ABM-Stellen hatte. Es wäre zu prüfen

?).
PRESSEAUSWEISE:
... eine sehr gute Idee, daran hatte ich bisher noch gar nicht gedacht.
LOB AN MATTHIAS FÜR DIESES FORUM:
.... wie wahr. Da kann ich mich mal wieder nur anschließen:

Lob, Dank und Anerkennung auch von mir Matthias!!! Weiter so!!!
BERICHTERSTATTUNG ÜBER DIE EM:
Es ist wirklich etwas mau. Nur wenn man danach sucht, findet man etwas. Aber wer

sucht außer denen, die es ohnehin schon wissen?
In diesem Zusammenhang kommt mir die Idee einer zweiten Kettenbriefaktion, wie ich sie schon vor 2 Jahren mal gestartet hatte: „Mehr Baseball im TV!“ Den damaligen Kettenbrief kannst Du auf der zugegebenermaßen veralteten Tomcats-Homepage nachlesen (
www.tomcats.de). Man könnte ihn modifizieren und noch mal starten (z.B. an Eurosport, die Sport-Bild oder sportal.de).
I ko nimma, tschüß