Umpire-Problematik mehr als gross, oder?

Regelfragen, umstrittene Entscheidungen und alles weitere zum Thema Schiedsrichter wird hier behandelt.
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Schorsch
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Beitrag von Schorsch »

Hallo volker
:top:
Bin in allen Punkten Deiner Meinung.

Schorsch


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olli-35
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Beitrag von olli-35 »

Karsten Lentge hat geschrieben:[Werden Kollegen, die "keine Zeit" haben, deshalb mehr Spiele leiten?
Werden Kollegen, die "unmotiviert" sind, deshalb mehr Spiele leiten?
Ich glaube nicht!

"Wer nicht will oder wer nicht kann, der umpt nicht", ganz egal wie lange seine Lizenz noch gültig ist!
Und auch da liegt ein Problem: Grundsätzlich wird immer unterstellt, die die keine Zeit haben, haben auch keine Lust - zumindest wirft man alle in einen Topf. :roll:
Ich glaube kaum, nein ich weiß aus eigener Erfahrung, dass die, die keine Zeit haben, sicherlich am wenigsten zu weiteren Fortbildungen zu motivieren sind, und zwar nicht weil sie unmotiviert sind sondern weil sie einfach – wie schon gesagt - keine Zeit haben. :wink: Es gibt eben wenige Leute die ihr Hobby Umpire zum alleinigen Lebensinhalt machen. Zeig mit den Kollegen, der jedes WE als Umpire auf dem Platzt steht und ich zeig die einen, der keinen 50+ Stunden Job, Frau und kleine Kinder hat und wo möglich noch selber spielt. Mein Respekt für die Kollegen, die jedes WE als Umpire auf dem Platz stehen, :top: aber es ist unrealistisch zu glauben nur mit Motivation hier weiterzukommen.

Das Ergebnis ist exakt wie von Volker beschrieben, wir werden weiter gute Leute verlieren in die die Vereine, der Verband und v.a. die Kollegen selbst viel Zeit, Geld und Energie investiert haben und das Problem wird größer und nicht kleiner werden.
olli

It's not that you don't have the skills - you just don't have the cojones!!!
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Walter Rauh
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Beitrag von Walter Rauh »

Bitte setzt die wirklich guten Vorschläge von Matthias und Volker bis zur nächsten MGV um. Wir sollten dies auf der nächsten MGV beschließen und für die Saison 2006 schon anwenden.

Die Vereine und der BBSV kann es sich nicht leisten gute Umpire zu verlieren.

Wer einmal eine Lizenz verloren hat, der macht keine Neue mehr.
Zuhause (Jugend, Junioren, evtl. Softball LL) kann einer der nicht soviel Zeit hat, doch schnell mal ein 2 Stunden Spiel umpen.

Damit werden die Aktiven Umpire, die in der LL Herren auf die Reise gehen entlastet.
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Philipp Géronne
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Beitrag von Philipp Géronne »

Hallo,

Die "Wie bekomme ich Schiedsrichter in meinem Verein zusammen"-Problematik ist ein sich durch alle Sportarten ziehendes Faktum. Schon viele haben versucht, mit allem möglichen Ideen diesem Problem Herr zu werden. Es ist aber einfach so, daß es genausowenig dafür eine Patentlösung gibt, wie für langfristig erfolgreiche Nachwuchsarbeit. Da hilft nur ständiges Ackern und Motivieren, direkt auf Leute zuzugehen oder Vereinsintern ein wenig Druck auszuüben. Schiedsrichter im Verein auszubilden gehört genauso zum Baseball, wie regelmäßiges Training oder ein netter Platz.
Jetzt die bestehenden Regularien so zu ändern, daß der kleine Druck auf die Vereine, Schiedsrichter neu auszubilden, weg ist, führt langfristig eben nicht zu mehr Schiedsrichtern. Karsten Lentge hat dazu schon einige passende Fragen in den Raum gestellt.
Lebenslange Lizenzen auszustellen ist der Garant für einen stetigen Qualitätsabfall. Daß kann doch keiner von Euch ernsthaft wollen. Keiner will sich zurück entwickeln.
Ich lese auch immer "der BBSV kann sich nicht leisten, gute Schiedsrichter zu verlieren". Dazu kann ich nur pauschal sagen: Ein Schiedsrichter, der die Bedingungen zur Lizenzverlängerung nicht erfüllt, ist kein guter Schiedsrichter. Er war vielleicht mal einer oder könnte auch wieder einer werden, aber momentan ist er es mit Sicherheit nicht. Auch ein A-Lizenz-Schiedsrichter, der innerhalb eines halben Jahres nur zwei Spiele gemacht hat, ist dann kein guter Schiedsrichter mehr. Kontinurierliche Spielpraxis und Weiterbildung müssen sein.
Diese sollen natürlich so dimensioniert sein, daß sie den Zweck der Qualitätssicherung und -steigerung erfüllen ohne die Vereine zu überlasten. Über die Strenge der Kriterien kann man sich im Landesverband immer unterhalten, denn die Bedingungen für die Vereine ändern sich ja auch ständig. Sich aber ernsthaft über die Abschaffung solcher Mindestanforderungen Gedanken zu machen ist absolute Zeitverschwendung. Es wäre ein nicht wieder gut zu machender Rückschritt!

Gruß

Philipp
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Walter Rauh
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Beitrag von Walter Rauh »

So ein Schmarrn

deine Einwände sind vielleicht bei einem A-Umpire (1. BL, 2. BL oder RL) zutreffend.

ein Autofahrer muss ja auch nicht alle fünf Jahre ein Fahrsicherheitstraining absolvieren

usw. usw. usw.

Mir ist bei einem Jugendspiel ein A, B, oder C Umpire ohne Weiterbildung etc. lieber als kein Umpire.
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Rainer Lang
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Beitrag von Rainer Lang »

Walter Rauh hat geschrieben:So ein Schmarrn

ein Autofahrer muss ja auch nicht alle fünf Jahre ein Fahrsicherheitstraining absolvieren
Wenn ich jeden Tag ein Spiel umpe, möchte ich auch keine Fobi mehr besuchen. Außerdem: so einige Autofahrer hätten dies aber jedes Jahr nötig.

Einige Punkte, warum es wenige "Auserwählte" gibt, sind absolut korrekt.
Es ist das Spielen, das Scoren, das Trainieren eines Teams, die Familie, der Hausbau (darum habe ich auch im letzten Jahr einigen Abstand vom Umpen nehmen dürfen), die beruflichen Hintergründe, andere private Interessen.
Dem stimme ich 100% zu. Aber deswegen Persilscheine auf Ewigkeit auszustellen, hat m. E. nur die Auswirkung, dass die Masse an Umpire wird immer breiter wird. Somit können die Vereine aus einem größeren Pool an evtl. verfügbaren Schiedsrichtern auswählen um Spiele mit 2 Umpiren zu besetzen.
Aber wenn sich jemand längere Zeit nicht mit den Regeln, den Mechanics auseinandersetzt ist er zwangsläufig fehl am Platz. Dann wird der Umpire beschimpft, ausgepfiffen o. ä. und überlegt sich, dass ihm DAS doch eigentlich keinen Spaß macht. Somit ist er für einen gewissen Zeitraum wieder weg von der Bildfläche. Aber er bleibt der "Bruderschaft" auf lebenslange Zeit erhalten.

Das Problem ist, dass sich wohl die meisten aktiven Spieler nach dem Leben als Spieler entweder in die Sparte Coach, Vorstandsmitglied oder 100% Passiv verabschiedet. Ich kenne sehr viele Spieler, die nicht mehr aktiv sind und sich mit einer bestehenden Ump-Lizenz abgeseilt haben.
Diese möchte ich heute nicht als Umpire auf dem Platz stehen sehen.

Eine Patentlösung hat wohl niemand parat. Nur scheint der aktuelle Vorschlag von Matthias wohl der schnelle, der leichte Weg zu sein. Vielleicht führt er sogar zur dunklen Seite der Macht.
vs
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Beitrag von vs »

Die Frage die sich hier stellt:

1. MUSS ich diese Umpire einsetzen oder
2. KANN ich diese Umpire einsetzen.

Und genau hier ist der Unterschied zwischen dem, was ihr (Philipp und Rainer) meint und was die andere Seite meint.

Denn ich muss diese Umpire nicht einsetzen und dies wird wahrscheinlich auch nicht in der 1. und 2. Bundesliga sein. Aber darunter wären einige froh, wenn sie solche Umpire einsetzten könnten.

Und solange wir Spiele haben, die nicht mit zwei Umpire ausgetragen werden bzw. sogar noch schlimmer, ausfallen weil kein Umpire da ist (und wenn ich mich an Aussagen von Matthias aus Ingolstadt erinnere, sogar in der Regionalliga), bin ich nicht der Meinung, dass wir es uns leisten können, Leute auf diese Weise zu verlieren.

Ich gebe euch schon recht, für oben (1. BL oder 2. BL), aber darunter brauche ich Masse und die haben wir nicht.
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Karsten Lentge
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Beitrag von Karsten Lentge »

Hallo,

ich möchte doch nochmals etwas dazu loswerden.

Es geht mir gar nicht darum, ob es es nun sinnvoll ist, lebenslang gültige Lizenzen auszustellen, sondern vielmehr darum zu betonen, dass eine solche Vergabe auch nicht alle aktuellen Probleme lösen wird. Da bedarf es schon noch einiger weiterer Maßnahmen, die in einem Paket zusammen zu beschließen und durchzuführen sind.

Wir doktorn mit der Lizenz"verlängerung" doch nur an den Problemen herum. Deren Ursachen gehen wir aber nicht an!!!

Meiner Meinung nach ist das wichtigste Problem im BBSV (habe ja den Vergleich mit dem Niedersächsischen Verband), dass die "Interessenlage" der Vereine "falsch" ist. Sprich, dass die Vereine einzeln gar kein Interesse an einem funktionierenden Schiedsrichtersystem (als Ganzes und für alle) haben. Nicht das sie ein funktionierendes System nicht wollen, aber sie werden aktiv nichts dafür tun.
Ich sage es mal mit einfachen Worten: Mich als Augsburg Gator kümmert es nahezu gar nicht, ob in Gundelfingen, Neu-Ulm, Gröbenzell oder bei den Dirty Slugs das Schiedsrichterwesen funktioniert und ob diese Teams Schiedsrichter bei ihren Spielen haben. Warum sollte mich das auch kümmern?

Denn,
- im Jugendbereich und in der Bezirksliga muss sich jeder Verein selbst um Schiedsrichter kümmern. Der Verein wird wahrscheinlich einfach eigene Schiedsrichter einsetzen (wenn er welche hat),
- in der Landesliga schiedsrichtern sich die Vereine untereinander,
- in der Bayernliga wird namentlich eingeteilt,
- ebenso wird im DBV-Spielbetrieb namentlich eingeteilt.

Hieraus ergeben sich kaum Synergieeffekte (Einspareffekte), kaum gemeinsame Vorstellungen und Ziele und hieraus ergeben sich sogar Zielkonflikte (einfaches Beispiel: ein Verein hat kein Interesse, dass sein B-Umpire in der BYL schiedsrichtert, weil er dann womöglich nicht für die eigene Jugend/Junioren/Bezirksligamannschaft verfügbar ist. Und noch vorher wird er gar nicht erst zum B-Lehrgang geschickt, weil diese Lizenzstufe dem Verein nichts bringt).

Merkt ihr was? Wir müssen das System überarbeiten und nicht eine Sonderlösung für einige wenige Schiedsrichter installieren, die ohnehin keine Zeit haben und somit zurzeit gar nicht zur Problemlösung beitragen.

Ich werde bei Gelegenheit meine Gedankengänge nochmals darstellen. Werde dies aber, wie angekündigt, in einem neuen Thread tun.


Viele Grüße

Karsten Lentge


P. S.: Nur das es keinen "in den falschen Hals" bekommt. Ich finde die Vereine Gundelfingen, Neu-Ulm, Gröbenzell und Augsburg Dirty Slugs alle ausgesprochen sympathisch. Ich habe Sie nur genannt, weil Sie geografisch in "unserer" Nähe sind.
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Beitrag von Gilk »

Problem ist doch, dass die Mehrzahl an Vereinen Probleme hat Leute zu rekrutieren, die mehr als "nur" spielen wollen.

Egal, ob als Funktionär, Scorer, Coach oder halt Umpire...

Wieviele gibt es, die wirklich 2 Tage am WE auf dem Platz sein wollen/können? Und wenn man jemanden hat, dann ist man meist erst mal froh einen Coach zu haben, denn ohne Coach hab ich auch keine Mannschaft. Und dies ist meist noch schwieriger zu finden.

Scorer arbeiten im Hintergrund und findet man daher auch leichter. Aber Umpire stehen i.d.R. im Vordergrund (zumindest denken die meisten das) und davor scheuen sich halt auch viele. Man muss viel wissen, richtig anwenden usw... diese Lobbyarbeit können nur Vereine verrichten und müssen auf jeden Fall ZUSÄTZLICH gemacht werden.

Interessant wäre es aber mal zu wissen, wieviele Leute so ihre Lizenz in den letzten Jahren verloren haben, obwohl sie mal sehr viele Einsätze gemacht haben...

Ich kann nur mal von mir sprechen: Ich umpe auch gerne, aber meine B-Lizenz ist im Moment sehr schwer zu verteidigen, da ich als Coach, Scorer und Funktionär mit Familie kaum Zeit dafür habe. Also steht dies hinten an (genauso auch das Scoring). Mehr als ein Tag am WE geht mit Familie nun mal nicht. Sollte ich nun die Lizenz mal verlieren ist halt die Frage, was soll/muss ich wieder machen, damit ich die Lizenz wieder bekomme...?

Ich würde daher vielleicht noch ne andere Lösung in die Diskussion einbringen. B- und C-Umpire, die auf D zurückgestuft wurden oder ihre Lizenz komplett verloren haben, können ihre ursprgl. Lizenz wieder erlangen, wenn sie die Prüfung noch einmal erfolgreich absolvieren... Wäre ein Tag Aufwand und ich muss nicht mehr alles durchlaufen. Wäre vielleicht auch was?

Gerhard
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Beitrag von M. Laufer »

*edit* Ich war hier.
"There is no "I" in team, Mr. B.!"
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Beitrag von Philipp Géronne »

Hallo,

ich spreche bei meinen Ausführungen nicht speziell über die DBV-Ligen, aber ganz trennen kann man das Thema auch nicht. Denn genauso wie z.B. Bayernligisten davon abhängig sind, daß vielleicht auch LL ihre Umpire zu B-Lizenzlern ausbilden, setzt sich das nach oben fort.
Zur Zeit fehlen aber wohl in allen Ligen soviele Umpire, daß die Vereine an der Basis immer weniger bereit sind, diese Pyramide, auf der unser Sport (wie alle anderen Sportarten auch) basiert, aufrecht zu erhalten. Solche Kommentare wie von Matthias Rucker ("was habe ICH davon") sprechen Bände. Es scheint mehr um das eigene Interesse zu gehen, als um den gesamten Sport in Bayern und Deutschland.

Wenn ich mir den Thread so durchlese und versuche etwas zu strukturieren ergeben sich hier mehrere Probleme:

1. Es gibt zu wenig Umpire.
2. Es ist schwer, Leute im Verein als Umpire zu motivieren.
3. Die Kriterien, die Lizenz zu erhalten, scheinen manchen zu hoch.
4. Vereine sind unzufrieden, daß "Ihre" Umpire nach oben (BYL, DBV) abgezogen werden.

Zu 1) ist das "Überthema" und der Dauerbrenner mit vielen Aspekten. Ein Thread nur darüber zu machen wird nur unübersichtlich.

Zu 2) kann man sicherlich einen Gedankenaustausch machen. Es gibt viele Ideen, wie man im Verein an die potentiellen Umpire heran tritt. Ich werde mal einen eigenen Thread aufmachen.

Zu 3): Ich habe schon ausgeführt, warum ich diese Art der Diskussion für nicht zielführend halte. Vielmehr sollte man die Idee, die Gerhard in den Raum gestellt hat ("wie integriere ich ehemalige Umpire ohne großen Zeitaufwand und Kosten wieder in das Lizenzsystem") weiter verfolgen, um so vielleicht noch brach liegende Ressourcen zu fördern.

Zu 4): Auch hier könnte ich einige Vorteile aufführen, die ein Verein davon hat z.B. einen A-Lizenzler auszubilden. Dies sind keine kurzfristigen Vorteile. Und sie greifen auch nur, wenn sich jeder Verein mit einem gewissen Mindesmaß an der Gemeinschaft beteiligt. Um dies sicherzustellen gibt es z.B. Lizenzkriterien. Über diese und warum sich manche Vereine dafür drücken (denn sonst gäbe es ja keine Umpireprobleme) kann man auch gesondert diskutieren.

@Karsten: Ich halte nichts davon, die Systeme "gleichzuschalten" um potentielle Synergieeffekte zu nutzen. Das gibt es in keiner anderen Sportart und auch mit recht, da die Interessen und Anforderung an eine Umpireeinteilung/-abstellung im Jugendbereich ganz andere sind, als im Spitzensportbereich. Ich halte jedoch sehr viel davon, möglichst gute Schnittstellen zwischen Landesverbandsfunktionären/Einteilern und dem Bundesverband zu schaffen um sich so nicht aneinander vorbei zu entwickeln. Dieses Ziel ist schon in einigen LVs gut umgesetzt (Bayern, Berlin, Hamburg, BSVNRW, Südwest). In all diesen LVs sind diejenigen, die sich um die Schiedsrichter im LV kümmern auch gleichzeitig im DBV aktiv und stellen so ein wichtiges Verbindungsglied dar. Langfristig schlagen nämlich positive Entwicklungen im DBV-Bereich auf den LV nieder. Denn wenn sich ein A-Lizenzler etabliert hat und Spaß und Engagement in seiner Sache zeigt, dann kommt er entweder selber auf den Trichter oder wird "von oben" dazu motiviert, über den Platz hinaus aktiv zu werden. D.h. z.B. als Funktionär oder Ausbilder. Und das geschieht doch nicht dann direkt auf der DBV-Ebene. Nein, ein solches Engagement findet in erster Linie dann im Landesverband statt. Ein sehr gutes Beispiel dafür sind doch die Kollegen Eichenhüller, Säckl und Zwikirsch die alle diesen Weg gegangen sind.
Um mal ein konkretes Beispiel zu nennen: Matthias Rucker erregt sich gerne darüber, daß Maik Säckl ihm im Verein als Umpire nur sehr wenig zur Verfügung steht, da er immer vom DBV in die hohen Ligen abgezogen wird. Nun ist Maik aber auch seit einiger Zeit in der Ausbildung aktiv und wird mit Sicherheit einen der nächsten Ausbilderlehrgänge besuchen. Danach ist er dann LV-Ausbilder und kann B- und C-Lizenzler ausbildern. Und dieses dann auch direkt im Verein, für "umme", im Winter als Abendlehrgang in der Woche. Dafür dann Teilnehmer zu finden und so sein Umpirepool im Verein ausreichend aufzustocken sollte doch nun wirklich nicht mehr so schwierig sein.

Gruß

Philipp
stephhaas
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Beitrag von stephhaas »

hallo,
der karsten hat mit seinen ansichten nicht ganz unrecht. ich freue mich darauf seine meinung in einem neuen thread zu lesen.
ich möchte in diesem aber einen ganz anderen ansatz zur rede stellen, der sich eher "betriebswirtschaftlich" orientiert.

was wollen wir: viele umire und möglichst gute.

wie erreichen wir das: ausbildung, fortbildung und "geld".

ja richtig, der schnöde mammon. aber im ernst. wie bekomme ich leute dazu etwas zu tun was sie können und "müssen". ich bezahle sie. deshalb stehen die meißten von uns morgens überhaupt auf. in der freizeit ist es ja nicht anders.

also, der bbsv sollte ja arbeitgeber zumindest seiner funktionäre sein. er hat also erfahrung mit buchhaltung, arbeitsgesetzten, sozialversicherung. wenn dem nicht so ist endet mein vorschlag hier.

wenn doch, warum stellt der bbsv die umpire nicht als 400 euro kräfte ein und versteuert sie pauschal mit 2%. die umpire wären auch ohne vereinszugehörigkeit versichert über die bundesknappschaft.
der bbsv zahlt die umpire komplett. ohne kilometergeld, dafür pauschal pro einsatz 100 euro. dann kann jeder umpire im monat 4 begegnungen leiten. und verdient damit gutes geld.

wichtig dabei wäre eine namentliche einteilung der umpire bis zur bzl. das tool exisitert ja und müsste nur erweitert werden. für diese namentliche einteilung in bzl und ll bleibt der umpireobmann des heimatvereins zuständig.
er bekommt jedoch eine hilfe die neu zu installieren wäre und die meißte arbeit erfordert. alle umpire die am spielbetreib teilnehmen wollen, melden ihre verfügbarkeit. die obmänner können dann, wenn keine "eigenen", aber dann neutrale umpire zur verfügung stehen, schauen ob ein fremeder kann. die "eigenen" werden vom verband natürlich auch bezahlt, wobei die pauschale natürlich ohne anfahrt geringer ausfallen muß. ich weiß das der bernd genung probleme mit der namentlichen einteilung hat. diese sollten sich aber erledigen, das es dann einen pool an umpiren gibt, in welcher liga sie dann umpen bleibt sich gleich. es muß nur zwischen den obmännern ein austausch über termine erfolgen. der bernd hat vorrecht.

bedeutet für ein team 200 euro für die umpire. dies ist natürlich rein rechenrisch. man sollte dies natürlich kostenneutral für die vereine halten und die umöagen und kilometerpauscalen aufrechen und der betrag geht dann an den umpire. wenn das 87,50 euro sind ist auch gut.

die umpire die am spielbetreib teilnehmen, sollten dann 1x im jahr eine fortbildung besuchen müssen, die als einsatz zu betrachten ist. denn fortbildung ist arbeit. da wirds dann natürlich schwierig. diese kosten müssten dann auf alle vereine aufgeteilt werden. lehrgang und so weiter. dafür kann dann nicht mehr der verein zuständig sein, dem der umire angehört.

wir erreichen damit motivierte umpire, die versichert und gut bezahlt werden. der stundenlohn liegt zwischen 10 und 12 euro. wir bekommen ausgebildete umpire, die regelmäßig spiele leiten und fortgebildet werden.
und der ein oder andere der eine lizenz hat aber keinen bock hat für ne wurstsemmel zu hause zu umpen, wird sanft "überredet".

so, eure meinungen bitte
gruß stephan
vs
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Beitrag von vs »

Hallo Stephan,

bevor wir zum diskutieren anfangen, damit wir von den richtigen Zahlen reden.

2% Steuer ist schon richtig, dazu kommt aber noch 12% pauschale Rentenversicherung und 11% pauschale Krankenversicherung. Somit hat der BBSV pro 400 Euro-Job zusätzlich 100 Euro (sprich 25%) an die Bundesknappschaft zu zahlen.

Somit kostet ein Umpire dem BBSV 500 statt der 400 Euro!!!
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Beitrag von Alexander Seipt »

Also, den Ansatz mit der pauschalen Einsatzzahlung finde ich aus Ump-Sicht natürlich sensationell! Da ich derzeit so ziemlich fast jedes Wochenende Samstag und Sonntag Ump bin, würde ich da ja die dicke Kohle schieben.

Aber, ich bin der Überzeugung, dass das Geld nicht der Grund ist, weswegen die Umps umpen!

Mein Beweggrund, Samstag und Sonntag, zu umpen, ist nicht das Geld sondern der Sport. Ich mach das einfach gerne. Dass ich da noch Geld für bekomme finde ich jetzt nicht so schlecht und so sind, zumindest während der Saison, die Bezinkosten gesichert.

Und auch die Kollegen, mit denen ich so meine Einsätze mache, machen das ganz sicher nicht wegen dem Geld.

Wenn die Ump-Gelder derart herauf gesetzt werden, denke ich auch nicht, dass wir mehr Umps kriegen werde, eher, dass wir den einen oder anderen Verein verlieren werden, weil sich das die Vereine noch nicht mal eine Saison leisten können.
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The Rock
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Beitrag von The Rock »

Naja wieso frägt man denn nicht einfach die Leute?

Macht das umpen vielleicht einfach keinen Spass? So wie man als ump häufig behandelt wird, könnte ich mir das durchaus vorstellen...
There may be no"I" in team, but there are 2 in Schilling.
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